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Ernst Leitz Wetzlar Hektor 4,5/13,5cm

Ernst Leitz Wetzlar Hektor 4.5/13.5cm - click here for the text in english


Heute möchte ich euch eines der günstigsten Ernst Leitz Wetzlar Objektive vorstellen.


Je nach optischen und kosmetischen Zustand müsst ihr für dieses Objektiv um die 100 Euro bezahlen, perfekt erhaltene Objektive, gerade in schwarzer Ausführung, können allerdings deutlich teurer sein (Stand Mai 2023).


Ich bin ein großer Fan der 135mm Brennweite, bezogen auf das 35mm Format, egal ob analog oder digital. Heute stelle ich euch deshalb ein Objektiv dieser Brennweite vor:


Ernst Leitz Wetzlar Hektor 4.5/13.5cm.


Es gesellt sich zu meinen anderen 135mm Objektiven: Canon nFD 3,5 135mm, Canon FD 2,5 135mm, Minolta MC Tele Rokkor-QD 3,5 135mm, Carl Zeiss Jena S 3,5 135mm, Zeiss Batis 2,8 135mm und die zahlreichen Zoomobjektive, die ebenfalls diese Brennweite abdecken.


Das Hektor ist eine konventionelle Objektiv Objektivrechnung, kein klassischer Teleobjektivaufbau. Seine Blendenlamellen sitzen genau bei 135 mm von der Bildebene entfernt.


Die optische Konstruktion des Leitz Hektor 4,5 135mm besteht aus 4 Elementen, die in 3 Gruppen angeordnet sind.


Es wurde in den Jahren 1933 bis 1960 in verschiedenen Varianten gebaut, wobei die optische Rechnung gleichgeblieben ist. Verändert wurde der kameraseitige Anschluß vom M39-Gewinde zum M-Bajonett. Von 1933 bis 1959 wurde das Objektiv mit M39 Anschluss hergestellt, in den Jahren 1954-1960 auch mit M-Bajonett.


Weiterhin unterscheiden sich die Objektive durch die Einführung der Linsenvergütung nach dem 2. Weltkrieg. Davor hergestellte Objektive sind unvergütet.


Das Objektiv ist mechanisch hervorragend verarbeitet. Der Tubus besteht aus verchromten und silberfarben Metall, die Blenden- und Entfernungswerte sowie die Objektivbezeichnung und Seriennummern sind ins Metall eingefräst und mit Farbe gefüllt.


Die Basis des Schafts ist mit Kunstleder für hervorragende Griffigkeit beim Auf- und Absetzen überzogen.


Es verfügt über eine 15-Lamellen-Blende für eine perfekt kreisförmige Öffnung – und das bei jeder Einstellung. Die vollständig kreisförmige Blende sorgt dafür, dass Unschärfekreise bei jedem Blendenwert als Kreise erhalten bleiben und nicht zu Polygone werden.


Die Blendeneinstellung erfolgt stufenlos zwischen f4.5 und f32, wobei die Blendenwerte f4.5, f5.6, f8, f11, f16, f22 und f32 markiert sind.


Der Scharfeinstellring dreht sich über ca. 330° von der kürzesten Aufnahmeentfernung von 1.5 Metern bis unendlich. Ein Infrarotindex ist unterhalb der Schärfentiefenskala neben Blende 4.5 eingraviert und mit einem R gekennzeichnet.


Je nach Herstellungszeitraum besitzt das Objektiv verschiedene Filtergrößen. Überptüfe die Größe des Filtergewindes, bevor du dir Filter kaufst.


Bei meinem Modell können Einschraubfilter der Größe 39mm können verwendet werden. Da sich das Filtergewinde beim Fokussieren nicht mitdreht, können Filter, wie Pol- oder Grauverlaufsfilter einfach verwendet werden, ohne dass sich ihre Einstellung beim Fokussieren verändert.


Das Objektiv bringt ca. 435 Gramm auf die Waage, bei einer Länge von 6.45 Zentimeter (wenn die Fokussierung auf unendlich eingestellt ist) und einem Durchmesser von knapp 5.1 Zentimeter.

Das Objektiv vergrößert seine Länge, wenn näher als auf unendlich fokussiert wird.


Das hier gezeigte Objektiv wurde als eines von insgesamt 2000 Stück im Jahre 1954 gebaut. Während seienr gesamten Produktionszeit wurden 108.088 Stück hergestellt.


Mein Objektiv konnte ich damals mit dem original Leicadeckel erwerben. Die hier in der Galerie gezeigte Gegenlichtblende, Leitz Fikus, habe ich separat ersteigert. Sie bietet einen arretierbaren Auszug und ist so für Objektive von 5cm (5omm), 9cm (90mm) und 13.5cm (135mm) geeignet.

Auch wenn sie laut Bezeichnung für Elmarobjektive konstruiert ist, passt sie perfekt auf mein 9cm und dem hier vorgestellten 13,5cm Objektiv.


Da ich leider keine Leicakamera mein Eigentum nenn kann, verwende ich dieses Objektiv an meiner spiegellosen Sony A7III.


Nach dem Lob auf die mechanische Verarbeitungsqualität stellt sich nun die Frage: Wie schlägst sich das Objektiv in Bezug auf die Abbildungsqualität?


Um es direkt zu Beginn zu sagen: dieses Objektiv bildet nicht in allen Lichtsituationen die Motive messerscharf ab. Dazu fehlt es dem Objektiv vor allem an kontrastreicher Abbildungsleistung.


Dies tritt vor allem in Gegenlichtsituationen deutlich in Erscheinung. Je nach Gegenlichtsituation liegt über dem gesamten Bild ein Weichzeichner. Für manche Motivbereiche ist dies nicht unbedingt ein Nachteil, für die Landschafts- oder Architekturfotografie, wenn eine messerscharfe Abbildung von Ecke zu Ecke gewünscht ist, ist das Objektiv nur bedingt zu empfehlen. Sollte es dennoch für die Einsatzzwecke unter kritischen Lichtsituationen verwendet werden, ist eine umfangreichere digitale Bildbearbeitung notwendig.


Die Schärfeleistung ist in der Bildmitte bereits bei Offenblende sehr gut. Die Randbereiche werden nie messerscharf, allerdings werden diese bei Blende 11 oder 16 ausreichend scharf auf den Sensor oder den Film gebannt.


Das Bokeh hingegen ist eine große Stärke des Objektivs. Die 15 Blendenlamellen leisten hier ganze Arbeit.


An meiner Sony A7III konnte ich bis Blende 8 eine teils deutliche Vignettierung erkennen.

Dies steht im Widerspruch zu anderen Berichten, die ich über dieses Objektiv gefunden habe.

Die Tester bescheinigen diesem Objektiv eine fast vollständige Freiheit von Vignettierung. Da ich diese Webseiten für seriös halte, denke ich, dass die Vignettierung dem Sensor meiner Sony A7III geschuldet ist. Leider kann ich das Objektiv nicht an einer analogen Kamera testen, vielleicht wäre dann mein Fazit ebenso erfreulich.


Hingegen zeigt auch bei meinem Test das Objektiv keine sichtbare Verzeichnung.


Bekommt dieses Objektiv eine Kaufempfehlung von mir?


Ja, unbedingt. Da ist zum einen der äußerst günstige Preis. Dafür erhält der Käufer eine großartige mechanische Qualität auf Leicaniveau, die ihr bei jeder Einstellung am Objektiv merken werdet. Dieses Objektiv macht mir einfach Spaß. Zum anderen ist es ebenso, von der technischen Seite aus gesehen, möglich, Bilder zu erzeugen, die durch Nachbearbeitung, durchaus zu überzeugen wissen.


Im unten verlinkten Video stelle ich euch das Objektiv im Detail vor. Auch könnt ihr euch digitale Bearbeitungsschritte zur Verbesserung der Abbildungsleitung ansehen und bekommt eine Menge an Beispielfotos, die ich in Nordirlan, vorallem in Belfast aufgenommen habe.


In der Galerie findet ihr Bilder vom Objektiv und natürlich ebenso Aufnahmen, die ich mit diesem Objektiv fotografiert habe.



Mehr Themen, Tests, Reviews und Tipps findet ihr auf der Seite "Index"!

 

Today I would like to present you one of the cheapest Ernst Leitz Wetzlar lenses.

Depending on the optical and cosmetic condition, you will have to pay around 100 Euros for this lens, but perfectly preserved lenses, especially in black finish, can be much more expensive (as of May 2023).

I'm a big fan of the 135mm focal length, relative to the 35mm format, whether analog or digital. So today I present to you a lens of this focal length:


Ernst Leitz Wetzlar Hektor 4.5/13.5cm.


It joins my other 135mm lenses: Canon nFD 3.5 135mm, Canon FD 2.5 135mm, Minolta MC Tele Rokkor-QD 3.5 135mm, Carl Zeiss Jena S 3.5 135mm, Zeiss Batis 2.8 135mm and the numerous zoom lenses that also cover this focal length.


The Hector is a conventional lens design, not a classic telephoto design. Its aperture blades sit exactly at 135mm from the image plane.


The optical construction of the Leitz Hektor 4.5 135mm consists of 4 elements arranged in 3 groups.


It was built in different variants from 1933 to 1960, but the optical calculation remained the same. The connection on the camera side was changed from the M39 thread to the M bayonet. From 1933 to 1959 the lens was produced with M39 mount, in the years 1954-1960 also with M bayonet.


Furthermore, the lenses differ by the introduction of lens coating after WW2. Lenses manufactured before that are uncoated.


The lens has excellent mechanical workmanship. The barrel is made of chrome and silver metal, the aperture and distance values as well as the lens name and serial numbers are milled into the metal and filled with color.


The base of the barrel is covered with synthetic leather for excellent grip when mounting and dismounting.


It features a 15-blade aperture for a perfectly circular aperture - at any setting. The fully circular aperture ensures that blur circles remain as circles at any aperture value, rather than becoming polygons.


The aperture is continuously variable between f4.5 and f32, with f4.5, f5.6, f8, f11, f16, f22 and f32 marked.


The focus ring rotates over approximately 330° from the shortest shooting distance of 1.5 meters to infinity. An infrared index is engraved below the depth-of-field scale next to f/4.5 and marked with an R.


Depending on the manufacturing period, the lens has different filter sizes. Check the size of the filter thread before buying filters.


On my model, screw-in filters of size 39mm can be used. Since the filter thread does not rotate when focusing, filters such as polarizing or gray graduated filters can be easily used without changing their setting when focusing.


The lens weighs about 435 grams, with a length of 6.45 centimeters (when the focus is set to infinity) and a diameter of just under 5.1 centimeters.

The lens increases its length when focused closer than infinity.


The lens shown here was built as one of 2000 pieces in 1954. During its entire production period 108,088 units were made.


I was able to buy my lens with the original Leica cap. The lens hood shown here in the gallery, Leitz Fikus, I bought separately. It offers a lockable extension and is thus suitable for lenses of 5cm (5omm), 9cm (90mm) and 13.5cm (135mm).


Even though it is designed for Elmar lenses according to the name, it fits perfectly on my 9cm and the 13.5cm lens featured here.


Unfortunately, I don't own a Leica camera, so I use this lens on my mirrorless Sony A7III.


After the praise for the mechanical build quality, the question now is:

How does the lens perform in terms of image quality?


To start with, this lens does not reproduce subjects razor-sharp in all lighting situations. For this, the lens primarily lacks high-contrast imaging performance.


This is especially noticeable in backlit situations. Depending on the backlight situation, there is a soft focus over the entire image. This is not necessarily a disadvantage for some subject areas, but for landscape or architectural photography, when a razor-sharp image from corner to corner is desired, the lens can only be recommended to a limited extent. However, if it is to be used for the purposes under critical lighting situations, more extensive digital image processing is necessary.


Sharpness performance is very good in the center of the image even at open aperture. The peripheral areas never become razor-sharp, though these are sufficiently sharp captured on the sensor or film at f/11 or f/16.


The bokeh, on the other hand, is a great strength of the lens. The 15 aperture blades do a great job here.


On my Sony A7III, I could see vignetting up to f/8, which was noticeable in some cases.

This is at odds with other reviews I've found about this lens.


Testers attest to this lens being almost completely free of vignetting. Since I consider these websites to be reputable, I think the vignetting is due to the sensor on my Sony A7III. Unfortunately, I can't test the lens on an analog camera, so perhaps my conclusion would be just as pleasing.

On the other hand, the lens does not show any visible distortion in my test either.


Does this lens get a buy recommendation from me?


Yes, absolutely. On the one hand, there is the extremely affordable price. In return, the buyer gets great Leica-level mechanical quality that you'll notice with every setting on the lens. I simply enjoy this lens. On the other hand, it is also possible, from a technical point of view, to create images that are quite convincing after post-processing.


In the video linked below, I present the lens to you in detail. You can also see digital processing steps to improve the image quality and get a lot of example photos that I took in Northern Ireland, especially in Belfast.


In the gallery you can find pictures of the lens and of course also pictures I took with this lens.



You can find more topics, tests, reviews and tips on the "Index" page!

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